In Wien geht es fleissig und lustig zu, im Dreiviertel- oder Sechsachtel-Takt. Nicht so bei Claus Rosenfelder. Unter einem 5-Achtel, 7-Achtel oder 11-Achtel Takt geht es selten zu. Er komponiert. Keine grossen Werke, seine Stücke sind gross im Anspruch, nicht in der Länge. Es sind Geschichten, selten Kurzgeschichten, denn wenn arkestra convolt sie für sich arrangiert hat, dann dauert ein Stück locker 11 Minuten. ( Für unsere CD und den Creole Weltmusik Wettbewerb mussten wir vieles kürzen ).
Jede seiner Kompositionen basiert auf einer Geschichte die er sich ausgedacht hat. Jochen Seiterle, Monsieur TeGeVe der Jazz Gitarre, fiel aus allen Wolken als er „Sergej“ von Claus Rosenfelder mit uns probte, ein heftiges Stück Musik im 11/8 Takt. Auch arkestra convolt staunte in der ersten Kennlern-Phase über die vertrackten Rhythmen, die uns West Europäern nicht unbedingt so aus dem Bauch heraus geläufig sind. Seit vier Jahren höre ich nach unseren wöchentlichen Proben auf der Heimfahrt die „Now Jazz“ Sendung in SWR 2. Was mir dort als das Non Plus Ultra angeboten wird, das schüttelt Claus Rosenfelder in jedem unserer monatlichen Konzerte aus seinen Händen in das Saxophon.