Ein Abend mit Francesca Imoda und dem arkestra convolt am 14.12.2012 in der Bergkirche in Heidelberg-Schlierbach war schlichtweg gesagt: der Hammer.

arkestra convolt gelang es mit gänzlich freien Improvisationen für das Ohr der Zuhörer spannende bis harmonisch irritierende Klangwelten zu zelebrieren.

Francesca ImodaFrancesca Imoda kommt so jung und harmlos daher. Aber wenn der Tanz beginnt, dann traut der Zuschauer seinen Augen nicht : von Lolita über Vamp bis hin zum Engel in der Kirche beherrscht sie ein Spektrum tänzerischer Ausdruckskraft, die im Publikum Schockstarre erzeugen kann und dann wieder einen Drang zum ” ich krieg mich nicht mehr ein ” Gefühl erzeugt. Seit diesem Konzert gehört arkestra convolt zur absoluten Fangemeinde dieser begnadeten Tänzerin.

Hans Bellmann hat einen Roman geschrieben: ” Stein und Flöte – und das ist noch nicht alles  ” Das ist es: hier fehlt noch etwas. Die pure Beschreibung alleine gibt noch nicht den Inhalt korrekt wieder. Es gab einen Rektor der Jüdischen Universität in Heidelberg : Yehuda Raddai, der hat ein kleines Rätselbuch verfasst mit dem Titel : ” Rätseligkeiten ” : Charaden,, Intimitäten, Homonyme und Palyndrome der Sprache. Verlegt im Verlag Uli Ackermann. ( Ich erwähne und zitiere dies, solange es mir erlaubt ist und hoffe , dass die nicht erfragte Erlaubnis auch bleibt ).Was Francesca Imoda in der Kirche macht ( und arkestra convolt begleitend ebenso ) ist das folgende Homonym von Jehuda Raddai:  ” Credo und Kollekte ” :

snapshots ein Musik- und Tanzimprovisationsabend im ehemaligen Britenkinosnapshots ein Musik- und Tanzimprovisationsabend im ehemaligen Britenkino

“Am heiligen Orte, im Dom, Gottes Wohnung,lauscht frömmelnd dem Worte und hofft auf Belohnung der Geizhals andächtig.  Doch kaum hat der Priester des Wortes Betonung verlegt,so verschließt er sein Ohr niederträchtig.” Beides findet hier die Erfüllung:  die Trilogie der Erfüllung von Hingabe und Gebet und gebet. Dafür danken alle Beteiligten mit gleicher Hingabe.

 

Photos: Swaantje Hehmann

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