Mrz 13
Wir müssen das nicht machen, aber unsere Konzertreihe “ Querklang am Berghang“ ist keine monatliche Jam Session. Jedes Konzert soll einmalig sein ( ist eine Jam Session in gewissem Sinn auch ). Aber diesmal verhalten wir uns wie die Jazz Jammer: wir gehen am 19.7.2013 einfach dahin ? Wohin ? In die Musik. Wir haben jeder für sich ( verdammt ) viel geübt: wie geht die a-moll Tonleiter ? Wie geht sie abwärts ? Wie geht Balkan Musik ? Das kann ja nur peinlich werden – haben wir schon öfter gedacht und dann wurde es jedesmal ein High Light.
Wir haben also einen riesigen Bammel vor diesem Projekt und uns kompetente Unterstützung geholt: Uli Kieckbusch wird am Klavier improvisierend mitmischen. Im ersten Hammerkonzert mit ihm langte er so heftig in die Tasten, dass alle um das arme Cembalo fürchteten. Nachdem es unversehrt überlebt hatte, stellten wir fest, dass es sich um musikalische und nicht handgreifliche Heftigkeit gehandelt hat. Uli träumt davon, ein Doppelkonzert für zwei Klaviere zu schreiben. Mit Helene Grimaud am einen und Uli Kieckbusch ganz ohne Noten am anderen : er wird seine Stimme improvisieren. Wer sich das zutraut, der ist unser Mann.
Diese Violinsonate ist wirklich der Hammer. Darum werden wir nach der Aufführung von einem weiteren Hammerkonzert schreiben. Das wird es so oder so, einfach weil die Sonate hammerschwer ist.
Mrz 1
Ganz ohne Eitelkeit sagen wir: zwischen dem Geschehen in der Bergkirche Schlierbach, der Now Jazz Sendung in SWR2 und der New Yorker Szene hört der Cellist von arkestra convolt selten bis gar gar keinen Unterschied. Der Abend mit Meike Krautscheid unterscheidet sich von New York nur darin, dass diese Stadt in unseren Köpfen in Schlierbach liegt, zumindest, was den Querklang angeht.
Feb 27
Wir lassen nichts unversucht um die allerbesten musikalischen Speisen in der Bergkirche Schlierbach zu servieren.Welche Leckereien durch die freien Improvisationen von arkestra convolt im Querklang serviert werden ist unseren Dauergästen wie auch den Ad-hoc Besuchern bewusst. Das reicht uns noch nicht, wir möchten, dass Sie auchnoch im Dezember hungrig nach Hause gehen. Damit das so bleibt haben wir das beste und schönste Stück von Arvo Pärt neu ausgeschmückt. ( Wir kennen nicht alle von ihm – aber über Giacomo Rossini wird jedenfalls gemunkelt, dass er nur fünf Minuten Musik komponiert habe – die übrige Zeit musste ( ? ), nein: wollte er fürs Kochen verwenden ). Sie sehen: auch die Karikatur von Signore Rossini scheint unseren Verdacht zu bestätigen.
Arvo Pärts Statur in der Karikatur steht in krassem Widerspruch zur Fülle seines wohl schönsten Werkes. Im Zusammenhang dieses Querklang Konzertes handelt es sich um alles andere als eine Sättigungsbeilage.
Feb 12
Dezember 2013 : Wir werfen ein anderes Licht auf die Weihnachtszeit. Weihnachten einmal anders ? Nein , keine Sorge, es soll für alle so schön werden wie gewohnt. Wir haben Pfarrerin Martina Reister-Ulrichs dazu überredet Ihnen Weihnachtsgeschichten zu erzählen, die Sie nicht in der Bibel finden und Sie werden erleben, dass sie sich dabei auch sehr humorvoll selbst über die Schulter schaut. Sie erinnern sich an Don Camillo und Peppone ? Ob sie wohl nach diesem Konzert von höherer Stelle eine wohlgemeinte Rüge erhält ?
Ach ja, die ” weihnachtliche ” Weltmusik dazu haben wir nicht vergessen, sie spielt aber nicht die Hauptrolle, sie breitet unserer Pfarrerin nur den Teppich für sprachliche Klangwelten in denen Sie baden und sich sehr wohlfühlen können. ” Oh du fröhliche ” wird an diesem Abend nicht gesungen sondern gelacht.
Feb 7
Katharina Quast ist Sprecherin in dem Weltmusik Konzert ” zwischen Indien und Germany ” Die Wirkung von Minimal Music in unserer weltmusikalischen Intstrumentierung werden Sie in diesem Zusammenhang als Auftragswerk für diesen neuen Querklang Event halten. Wir sind aber nicht in New York, heissen nicht ” Bang on a Can” und sind auch nicht das Philharmonische Orchester und Theater Heidelberg, für das Philipp Glass schon eine Oper komponiert hat. Wir sind Weltmusiker mit einem hohen Anteil musikalischen Wildwuchses und betrachten und spielen Musik, auch komponierte Musik mit einem anderen Blick. Darum heisst die Reihe auch “Querklang”. Sie wissen schon, was jetzt kommen muss: die Sache mit den Triosonaten. Spass muss sein. Den sollen Sie auch in dieser Richtung bekommen. Es wird zur Zeit eine kleine Formation gegründet, die alle Violinsonaten von Johannes Paul Westhoff in der Bergkirche Schlierbach aufführen wird. Die Pfarrerin Martina Reister-Ulrichs weiss noch nichts davon, aber vielleicht freut es sie und den Kirchenvorstand, wenn irgendwann auch mal vertraute Klänge an das normale klassische Leben erinnern.