Die Überraschung kam von Meike Krautscheid. Sie beginnt mit einem leisen Gesangssolo, wiederholt dies ein zweites und drittes mal. So zaubert sie eine dreistimmige Gesangsbegleitung in den Raum, zu der sie dann ihr eigentliches Anliegen präsentiert. Das haben wir hier noch nicht erlebt, eine faszinierende Klangwelt, trotz aller Technik und dem Effekt Gerät wirkt ihre Eigenkomposition ” Danse” so intim und verletzlich. Denken wir, denn dann beginnt das Stück erst richtig und Meike versetzt uns in eine Kirche mitten in Harlem, in den Film Sister Act: die Gemeinde wiegt die Oberkörper, zwischen den Kirchenbänken klopfen Füsse den Rhythmus. ( Sind die Schlierbacher immer so ? )
Meike hat viel Technik mitgebracht und versteht es, dies zu ihrem Vorteil zu nutzen. So geschehen in ihrer Komposition ” All around you “. Den schönen Rabbath Sound auf dem Kontrabass hat sie inzwischen gelernt. Dazu zaubert sie mit ihrem Effekt Gerät einen original klingenden Orgelklang den sie selbst zuvor in ihr Loop Gerät einspielt. Dazu singt und improvisiert sie vokal wie instrumental.
Dann lässt sie die Technik ihre Töne verzerren, begleitet sich bei einem weiteren Lied ( Hold the Line ), zu dem dann die fetzigen Basstöne nur so in den Raum spritzen. Hier wird ihre Musik tatsächlich dreidimensional, die Zuhörer spüren, wie sie körperlich von den Tönen wie von Wassertropfen… ja, was ? Ja, tatsächlich getroffen werden. Wie in einem 3D Film kommen rockig-rhythmische Soundpatterns durch den Raum auf uns zugeflogen. Die souveräne freie Improvisation bei den gemeinsamen Stücken mit arkestra convolt hat Meike inzwischen auch gesanglich erstaunlich anpassungsfähig drauf.
arkestra convolt soll hier keineswegs zu kurz kommen: Meike bedankte sich bei uns nach dem Konzert für diesen Abend mit den Worten: ” Solche Musiker und solche Musik gibt es in Köln in der Jazz- und freien Impro- Szene nicht ”
Haben wir da noch Worte ?