Frühlingserwachen
man singt ein Lied und merkt es nicht
des Nachts der Radarblitz besticht durchs Licht
der Chef will deiner Freundin Stauden saugen
den Politessen sprießen blaue Augen
Altdamenkränze machen auf den Straßen wilde Tänze
vom Himmel baumeln keusche Cowboyschwänze
der Pfarrer lässt zum Einzug donnernd einen fahren
zum Taubenklacks auf deinem Kopf
hörst du dich Amen sagen
So ungefähr klingt die “ Lyrik “ von Stefan Hölscher, aber dann auch wieder ganz anders. Von frech provozierend bis schmerzhaft philosophisch reicht, sein Spektrum weit über das Vorhersehbare hinaus. Die Aleatorik textlich-musikalischer Ereignisse im Zusammenspiel des Aufeinander-Hörens machen viele spontane Wendungen möglich, die Kritiker z.B. so beschreiben:
„Beide Künstler sind außergewöhnlich vielseitige Klangvirtuosen: Michael Schneider am Kontrabass, auf dem er ebenso jazzige, klassische und exotische Melodien spielt wie kühn und originell improvisiert. Stefan Hölscher schreibt Gedichte …, und ihr bester Interpret ist wahrscheinlich der Dichter selbst: Stefan Hölscher „inszeniert“ seinen Vortrag, kostet jede Silbe aus, experimentiert mit Nebentönen und Nuancen…“ Frankfurter Neue Presse