Erste Antwort: Weil wir es ablehnen, dass in jeder Kritik auch gemeckert werden muss, so wie es in der Rhein Neckar Zeitung zum Qualitätsmerkmal einer guten Besprechung gehört. Meint anscheinend der Feuilleton Chef und ich als Leser vermisse immer wieder die Lebensfreude dabei.
Zweite Antwort: Wieder einmal lese ich meiner Frau einen Text vor. Von mir selbstverständlich. Und wo bleibt deine Begeisterung ? Willst du jetzt nicht in das nächste Konzert gehen ? – frage ich. Du schreibst immer nur positiv, das ist so normal, aber wie du davon erzählt hast, das macht mich neugierig. Hier ist also alles nur toll ? Leider: ja, irgendwie ist das so. Was wir bieten ist unsere Begeisterung, Neugier und die Lust auf das Unbekannte. Uns fehlt die Angst vor dem Scheitern. Wir warten auf das Scheitern, nicht wegen möglicher Lust darauf, nein, damit, dadurch sprengen wir Grenzen in unseren Köpfen. Dabei erleben wie die Grenz-Momente als die ernsthaftesten, die ehrlichsten.
Das Seichte, das Unverbindliche erleben wir überall. Im Kaufhaus, in Fernsehen. Sogar Bürgermeister sind nicht mehr die Charaktere die wir uns wünschen, aalglatt nur nach der Karriere gestylt. Das wollen wir nicht sein. Deswegen sind wir auch nicht „à la mode“, kein Mainstream. Wir sind stolz darauf, dass die Pfarrerin Martina Reister-Ulrichs und ihr Kirchenvorstand von der Evangelischen Kirchengemeinde Schlierbach so „erzkonservativ“ sind, dass sie das Unbekannte zulassen. Also: mehr wertkonservativ, sie wollen und müssen das tun. Denn wenn das Alte nicht auf das Neue hört, dann wird das Alte einfach abgeschafft.